Hojicha vs. Genmaicha: Dein Tee für Geschmack & wenig Koffein
Share
Du suchst nach etwas Gemütlichem für den Abend, stehst aber vor der Frage: Hojicha oder Genmaicha? Du spürst das Bedürfnis nach Wärme und Entspannung, bist dir aber unsicher, welcher dieser japanischen Tees der richtige für deinen Moment der Ruhe ist?
Diese Situation kenne ich gut. Deshalb bringe ich hier Klarheit in den Vergleich. Wir schauen uns die Herstellung, den Geschmack und natürlich den entscheidenden Unterschied beim Koffeingehalt an. So findest du selbstbewusst den Tee, der perfekt zu dir passt.

Hojicha vs. Genmaicha: Der direkte Vergleich auf einen Blick
Für alle, die eine schnelle Antwort suchen, fasst diese Tabelle die wichtigsten Unterschiede zusammen. Die Daten basieren unter anderem auf der offiziellen Japanese Tea Nutrition Chart, die auf der nationalen Lebensmitteldatenbank Japans beruht und uns eine verlässliche Grundlage gibt.
| Merkmal | Hojicha (gerösteter Grüntee) | Genmaicha (Grüntee mit Röst-Reis) |
|---|---|---|
| Herstellung | Teeblätter (oft Bancha) werden nach der Ernte schonend geröstet. | Teeblätter (oft Bancha) werden mit geröstetem und gepufftem Reis gemischt. |
| Geschmack | Nussig, karamellig, leicht süßlich, kakaoartig und wunderbar erdend. | Herzhaft, nussig, getreidig, leicht Umami, oft mit einer „Popcorn“-Note. |
| Koffein | Sehr niedrig, da das Koffein durch den Röstprozess aktiv abgebaut wird. | Niedrig, da der hohe Anteil an koffeinfreiem Reis den Gehalt „verdünnt“. |
| Farbe | Warmes Rehbraun bis hin zu einem satten Bernstein. | Helles, klares Gelb-Grün. |
| Ideal für | Entspannte Abende, als dein tägliches „Cozy“-Ritual oder als sanfter Kaffee-Ersatz. | Nach dem Essen, als herzhafter Snack-Ersatz oder in der Fastenzeit. |
Herstellung: Geröstete Blätter gegen gerösteten Reis
Der grundlegende Unterschied zwischen Hojicha und Genmaicha liegt darin, was genau geröstet wird. Diese Entscheidung formt den gesamten Charakter des Tees.
Beim Hojicha wird das Teeblatt selbst einer hohen Rösttemperatur ausgesetzt. Als Basis dient oft Bancha, ein Grüntee aus einer späteren Ernte, der von Natur aus weniger Koffein mitbringt. Durch die Hitze wird die Maillard-Reaktion ausgelöst, ein chemischer Prozess, der für die Entstehung der typisch warmen, karamelligen Aromen verantwortlich ist. Eine Studie im Fachjournal Food Chemistry von Y.M. Zhu et al. bestätigt, dass hierbei Pyrazine entstehen. Das sind genau jene Verbindungen, die auch gerösteten Kaffeebohnen und Nüssen ihr tiefes, wohliges Aroma verleihen und Hojicha so einzigartig „cozy“ machen.

Ganz anders geht man bei Genmaicha vor. Hier wird der Grüntee nicht erhitzt. Stattdessen wird er mit geröstetem Vollkornreis (Genmai) gemischt. Oft platzen einige Reiskörner dabei auf, was dem Tee seinen charmanten Spitznamen „Popcorn-Tee“ eingebracht hat. Der Geschmack entsteht hier aus dem Zusammenspiel des frischen Grüntees mit den herzhaften Noten des gerösteten Reises. Hojicha erhält seinen Charakter also durch die Verwandlung des Blattes selbst, Genmaicha aus der Harmonie zweier Zutaten.
Koffeingehalt im Detail: Welcher Tee für den Abend?
Der Koffeingehalt ist oft entscheidend, wenn du einen Tee für dein abendliches Ritual suchst. Du möchtest dich entspannen, aber nicht die ganze Nacht wach liegen.
Hojicha ist hierfür die ideale Wahl. Sein Geheimnis liegt im Röstprozess, denn die hohe Hitze baut das Koffein in den Teeblättern aktiv ab. Je stärker der Tee geröstet ist, desto niedriger wird sein Koffeingehalt. Eine wissenschaftliche Untersuchung von Kurosaka und Kollegen, 2024 veröffentlicht in Scientific Reports (Nature), bestätigt genau das: Die Röstung senkt den Koffeingehalt nachweislich und fördert gleichzeitig entspannende Effekte.
Bei Genmaicha ist das Koffein ebenfalls niedrig, was aber auf dem Prinzip der „Verdünnung“ beruht. Da die Teemischung zu einem großen Teil aus koffeinfreiem Röst-Reis besteht, reduziert sich der Gesamtkoffeingehalt pro Tasse ganz natürlich.
Beide Tees sind eine gute Wahl für den Abend. Wenn du jedoch besonders empfindlich auf Koffein reagierst, ist Hojicha durch den geringeren Koffeingehalt die noch zuverlässigere Option für absolute Entspannung.
Geschmacksprofil: Nussig-karamellig vs. Herzhaft-getreidig
Hier entscheidet sich, welcher Tee zu deinem ganz persönlichen Genuss-Moment passt.
- Hojicha umhüllt dich mit einer tiefen, erdenden Wärme. Stell dir intensive Karamellnoten, den vollen Geschmack gerösteter Nüsse und einen Hauch von kakaoartiger Süße vor. Durch die Röstung verliert der Tee seine oft als grasig empfundenen Noten und entwickelt stattdessen dieses reiche, milde Aroma. Das Ergebnis ist eine samtig-weiche Textur und ein Geschmack, der Geborgenheit schenkt. Das ideale „Cozy“-Getränk, das den Gaumen wie eine warme Decke umhüllt.
- Genmaicha hingegen präsentiert sich mit einem überraschend herzhaften, fast suppenartigen Charakter. Der Geschmack ist klar von den getreidigen Noten des Röst-Reises geprägt, die an Popcorn oder geröstetes Brot erinnern. Dazu kommt eine angenehme Nussigkeit und eine leichte Umami-Tiefe. Genmaicha ist die perfekte Wahl für dich, wenn du einen vollmundigen Tee ohne Süße bevorzugst, der fast wie eine kleine, nahrhafte Mahlzeit wirkt.

Gesundheitliche Vorteile: Entspannung für Körper und Geist
Abgesehen vom niedrigen Koffeingehalt bieten beide Tees wertvolle Vorteile, die auf Entspannung für Körper und Geist abzielen. Zwar enthalten sie durch die Verarbeitung weniger Catechine (Antioxidantien) als ein klassischer Sencha, doch sie punkten auf eine andere, sehr wichtige Weise.
Beide Teesorten sind eine natürliche Quelle für L-Theanin. Diese besondere Aminosäure ist für ihre beruhigende Wirkung auf unser Nervensystem bekannt, ohne schläfrig zu machen.
Besonders bei Hojicha wird es wissenschaftlich interessant. Eine Untersuchung von Unno und seinem Team zu den stresslösenden Effekten von japanischem Grüntee zeigt, dass gerade das einzigartige Verhältnis von sehr wenig Koffein zu L-Theanin für die bemerkenswerte Wirkung verantwortlich ist. Es ist quasi die wissenschaftliche Formel hinter dem warmen, erdenden „Cozy“-Gefühl, das wir so lieben. Dieses Zusammenspiel hilft, Stress abzubauen und ein tiefes Gefühl der Gelassenheit zu finden.
Fazit: Dein perfekter Tee für den gemütlichen Moment
Ob Genmaicha oder Hojicha, beide Tees sind eine wunderbare Wahl für ruhige Momente. Deine Entscheidung hängt ganz von dem Gefühl ab, nach dem du dich gerade sehnst.
- Wähle Genmaicha, wenn du einen herzhaften, getreidigen Begleiter suchst. Sein Geschmack erinnert an eine wärmende, nahrhafte Brühe – ideal, um nach dem Essen den Gaumen zu reinigen.
- Wähle Hojicha, wenn du dich nach einer warmen Umarmung in der Tasse sehnst. Sein tiefes, karamelliges Aroma mit Noten von Nuss und Kakao ist erdend und unglaublich beruhigend, perfekt für dein abendliches „Cozy“-Ritual.
Vielleicht liebst du genau diesen tiefen, warmen Hojicha-Geschmack und wünschst dir manchmal eine noch cremigere, intensivere Variante für einen schnellen Latte oder dein Müsli?
Als Gründer von Teepir empfehle ich dir von Herzen Cozycha, unser Bio Hojicha Pulver. Es ist die Antwort für alle, die das Hojicha-Erlebnis auf die nächste Stufe heben möchten. Sein intensiver, karamelliger Geschmack und die samtige Textur machen es unglaublich vielseitig. Perfekt für deinen nächsten Hojicha Latte oder als besondere Zutat im Frühstück.
